Die nachgewiesene Geschichte meiner Familie grossmutterseits geht elf Generationen zurück bis zu einem Andreas Mörgeli (1548–1601), der die Familienlinie in Schlatt/ZH begründete und mit einer Frau, deren Identität ich noch nicht eruieren konnte, meinen direkten Vorfahren der 10. Generation, Hieronymus (1575–1627), zeugte. Hieronymus und seine Ehefrau Fronegg Peter (1577–?) wurden zur ersten Mörgeli-Familie in meiner direkten Verwandtschaftslinie, die in der Siedlung Waltenstein, heute ein Dorfteil der Gemeinde Schlatt, beheimatet war. Andreas, der Name meines ältesten bekannten Vorfahren, ist abgeleitet aus dem Altgriechischen andreios, was mannhaft, tapfer bedeutet. Er wäre damit «der Männliche, der Tapfere». Diesen Eigenschaften, aber auch der Tatkraft der Frauen, ist die 475 Jahre dauernde Familiengeschichte der Mörgelis aus Schlatt zu verdanken. Der von mir geführte Mörgeli-Familienstammbaum umfasst mittlerweile 146 Personen; gesondert dazu kommt mit 36 Nennungen der auf den Auswanderer Heinrich Mörgeli (1850–1946) zurückgehende Stamm in den USA. Der Name wurde im Verlauf der Jahrzehnte zu Moergeli amerikanisiert, es gab zwischen 1900 und 1940 verschiedene Schreibweisen wie Margile, Margill, Moregh, Moeregh, Morgli, Moszeli, Moergli und Maergeli. Heinrichs älterer Bruder, Ulrich (1845–zw. 1906 u. 1919), der ebenfalls in die USA auswanderte, wurde in der Volkszählung des Jahres 1900 als Weigh Morgali geführt. Diese Namensmetamorphosen haben damit zu tun, dass US-Amtsstellen die Namen oft nach Gehör erfassten und phonetisch in Dokumente eintrugen, was die Spurensuche natürlich erschwert.
Mit Ulrich Mörgeli (1645–1712), mein direkter Vorfahre in der 8. Generation, sind erstmals Familienpfade auf dem Schlatter Nussberg verortbar. Mit seiner ersten Ehefrau Anna Hohenegger (ca. 1649–1696), genannt «HohenEggerin», erlebte er schwierige Zeiten. Es herrschte Hungernot: «1692 ernährten sich in Schlatt viele Leute von «unnatürlicher Spys, von Krüsch und Unkraut … Viele sahen aus wie tod, waren am Leib entkräftet, viele gingen wahrhaftig als Sceleta oder Todtengerippe herum.» Manche Witwe hatte «nichts als den Himmel als Decki». Viele Kinder konnten im Winter nicht zur Schule, weil sie keine Strümpfe und Schuhe hatten, andern fehlte es an Brot, das sie zum Mittagsmahl hätten mitnehmen können. Die Leute von Brütten scharrten die gefrorenen Rüben aus dem Boden, «um endlich wieder einmal etwas in den Bauch zu bekommen … » (Albert Hauser, Über die Lebenshaltung im alten Zürich, S. 181 f).
Vier Jahre später verstarb die HohenEggerin ca. 47-jährig und Ulrich ging mit Anna Barbara Keller (1666–1726) eine zweite Ehe ein, aus der Hans Ulrich Mörgeli (1701–1771) mein direkter Vorfahre in der 7. Generation hervorging.
Mit dem «Fünftgeneratiönler» Abraham (1781–1845) endete die lineare Geschichte auf dem Nussberg-Schlatt, da Abraham ca. 1814 durch Heirat mit der Bachenbülacherin Verena Utzinger (1784–1841) an deren Wohnort zog, wie ein Eintrag aus dem Jahre 1845 im Kirchenbuch Schlatt belegt: «In Bachenbülach gestorben».
Am 1. Mai 1860 dislozierten meine Ururgrosseltern Ulrich Mörgeli (1822–1900) und Barbara Müller (1819 Raat bei Stadel–1907) von Bachenbülach «auf Grundeigentum» in den hinteren Breitacker (heute Breitacherstrasse 5) in die Zürcher Oberländer Gemeinde Mönchaltorf, wo die Familie samt Kindern im März 1896 eingebürgert und dadurch des Bürgerrechts von Nussberg-Schlatt verlustig ging.
Details zur Familiengeschichte siehe: Die Mörgelis von Schlatt und von Mönchaltorf/ZH) – PDF